ÖHGB: Fakten statt falscher Mythen zum Wohnen!

In Wahlkampfzeiten ist Kritik an der Leistbarkeit des Wohnens besonders laut, jedoch werden falsche Behauptungen – auch dann, wenn sie gebetsmühlenartig wiederholt werden – nicht richtig.

© ratmaner

Als „causa prima“ wurde die gesetzlich vorgesehene Anpassung der Mieten an die Inflation über Monate in der Öffentlichkeit diskutiert. Die Mietkosten mussten als Sündenbock für die rasante Inflation herhalten. Ein Blick auf die Zahlen der Statistik Austria hätte gezeigt, dass diese Behauptung falsch ist. Dennoch beschloss die Regierung im stark regulierten Mietsegment einen Mietpreisdeckel. Davon profitieren nun zahlreiche Mieterinnen und Mieter, die auf diese besondere Form „staatlicher Unterstützung“ gar nicht angewiesen sind. ÖHGB-Präsident RA Dr. Martin Prunbauer bezeichnet diese Maßnahme der Mietenregulierung als „Gießkannenförderung“, die die Falschen begünstigt. Auch IHS-Chef Holger Bonin erklärte in den Medien, dass soziale Unterstützungsleistungen für einkommensschwächere Haushalte wichtiger wären als ein allgemeiner Mietpreisdeckel.

Ebenso hartnäckig hielt sich das Gerücht um den vermeintlich hohen Leerstand, der am unzureichenden Wohnungsangebot schuld ist. Selbst Greenpeace veröffentlichte laut eigenen Berechnungen einen österreichweiten Leerstand von 4,7 Prozent. Dieser Wert liegt laut der einschlägigen Literatur in einer angemessenen Bandbreite und repräsentiert einen natürlichen Leerstand, der notwendig ist, um Objekte wieder „vermietungsreif“ zu machen. Dennoch wurden die Länder durch Verfassungsgesetz ermächtigt, drastische Leerstandsabgaben einzuführen, die, bei entsprechender Umsetzung, bedrohliche Auswirkungen auf die Mittelschicht haben könnten. „Ein Schritt, der auf falschen Annahmen basiert und dessen Wirksamkeit, wie sich bereits anhand der Erfahrungen einiger Bundesländer herausgestellt hat, mehr als fraglich ist“, betont Prunbauer: „Wohnungen stehen nicht ohne Grund leer. Und sporadisch benützte Ferienwohnungen stehen üblicherweise nicht dort, wo Bedarf an Wohnraum wäre.“

Trotz der weit verbreiteten Meinung, dass das Wohnen in Österreich immer unerschwinglicher wird, belegen die Daten der Eurostat und der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) sowie die Auswertung durch die Agenda Austria, dass die Österreicher im langjährigen Durchschnitt 18 Prozent und seit 2022 durchschnittlich 19 Prozent ihres Einkommens für Wohnkosten aufwenden. Mit dieser moderaten und über die Jahre konstanten Kostenbelastung liegt Österreich im EU-Vergleich im europäischen Mittelfeld. Zum Vergleich: Die deutschen Haushalte geben fürs Wohnen rund ein Viertel ihres Einkommens aus.

 „Die bisherigen Debatten in der Öffentlichkeit rund um die Leistbarkeit des Wohnens werden nicht nur verzerrt, sondern auch bewusst dramatisiert.“ Prunbauer fordert eine nüchterne und faktenbasierte Auseinandersetzung mit dem Thema Wohnen in Österreich. „Politik muss auf Basis nachvollziehbarer Zahlen und nicht auf populistischen Mythen basieren. Nur so können nachhaltige und wirkungsvolle Lösungen gefunden werden, um diejenigen zu unterstützen, die tatsächlich darauf angewiesen sind.“

Mehr über den ÖHGB

Der Österreichische Haus- und Grundbesitzerbund (ÖHGB, www.oehgb.at) ist die größte freiwillige Interessenvertretung österreichischer Haus-, Grund- und Wohnungseigentümer. Die Hauptaufgabe des ÖHGB besteht im Schutz und in der Förderung des Privateigentums sowie der Wahrnehmung der gemeinsamen Interessen der privaten ImmobilienbesitzerInnen. Die ca. 30.000 Mitglieder teilen sich auf die neun Landesverbände auf, die ihren Mitgliedern mit fundierten Rechts-, Steuer-, Versicherungs-, Bau- bzw. Finanzierungsberatungen und weiteren, umfangreichen Informations- und Serviceleistungen, zur Seite stehen. Darüber hinaus betreiben der ÖHGB und dessen Landesverbände im Interesse der Mitglieder aktive Standespolitik in der Interessenvertretung auf allen Ebenen.

21.07.2025

Weiter gedacht … droht Wien ein Lock-in-Effekt?

Veränderung gehört zum Leben, und das betrifft in vielen Fällen auch den Wohnsitz. Das hat nicht unbedingt mit dem Ort zu tun, sondern mit den eigenen Wohnbedürfnissen. Man passt sie an die gegebene Situation an beziehungsweise versucht sie anzupassen. Das wird aber unter den aktuellen Bedingungen immer schwieriger, und daher zeigen sich in Wien die ersten Anzeichen eines Lock-in-Effekts.

19.07.2025

DLA Piper, ÖRAG, HSP.law, REIWAG – Neues aus den Unternehmen

In den vergangenen Wochen gab es wieder Wechsel und Aufstiege in den Unternehmen, aber vor allem auch einige Auszeichnungen.

17.07.2025

Wien trifft Seoul – Sozialer Wohnbau als Vorbild

Der soziale Wohnbau in Wien gilt international als Referenzmodell und zieht regelmäßig Delegationen aus aller Welt an. Ein jüngstes Beispiel dieser Strahlkraft manifestierte sich im Besuch des Bürgermeisters von Seoul, der im Rahmen eines internationalen Bürgermeistertreffens besonderes Interesse am Wiener Modell bekundete. „Seoul ist eine Metropole mit fast 10 Millionen Einwohnern, mit Themen, die wir auch haben – knapper und leistbarer Wohnraum", erläutert Valerija Karsai, Vorstandsmitglied der STUWO, die Hintergründe des hochrangigen Besuchs.

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    26.05.2024
  • um:
    09:00
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 29/2025

Wir Gratulieren INFINA Credit Broker GmbH zu erreichten 20 Punkten!

INFINA Credit Broker GmbH

Brixner Straße 2, 6020 Innsbruck

Infina ist ein österreichweit tätiges, unabhängiges Beratungsunternehmen und der Wohnbau-Finanz-Experte für Immobilienfinanzierungen.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

Raiffeisen Immobilien Österreich

Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien

Raiffeisen Immobilien ist die Maklerorganisation der Raiffeisenbanken Gruppe in Österreich und bietet Fullservice: Immobilienvermittlung, Bewertung, Investment

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3