Mietervereinigung: „Mietpreisdeckel“ muss zurück an den Start

Ersparnis bei Mieten gering, Umstellung auf jährliche Erhöhungen nachteilig. Die Experten der Mietervereinigung Österreichs (MVÖ) haben sich den Regierungsantrag zum „Mietpreisdeckel“ im Detail angesehen. Fazit: Der „Deckel“ hält nur zum Teil, was er verspricht. Für manche Mieterinnen und Mieter werden die Mehrkosten gesenkt, für andere jedoch sogar erhöht.

Fotocredit: envato elements

Für Richtwert-Mieten (rund 380.000 Haushalte) werden die Mehrkosten zwar bei der nächsten Erhöhung im Jahr 2025 gedämmt, danach werden dem Regierungsantrag zufolge die Richtwert-Mieten allerdings jedes Jahr (statt wie bisher alle 2 Jahre) erhöht. „Diese Umstellung auf jährliche Erhöhungen bedeutet eine systematische Verschlechterung und ist gegenüber dem bisherigen Zweijahresmodell für Mieterinnen und Mieter von Nachteil“ erklärt Georg Niedermühlbichler, Präsident der MVÖ. „Warum bleibt man nicht beim Zweijahresmodell?“

Auch bei Kategorie-Mieten (rund 135.000 Haushalte) sieht der Regierungsantrag eine Umstellung auf jährliche Indexierungen vor, beginnend ab 2024. Legt man den Erhöhungen des neuen Modells die Inflationsprognosen des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) für die kommenden Jahre zugrunde, dann wird es für Kategorie-Mieter mit dem neuen System sogar teurer als mit dem alten. „Durch die Hintertür steigen damit auch die Betriebskosten für die Mehrzahl aller Mieterinnen und Mieter rascher an, da das Verwaltungshonorar gesetzlich mit dem mit dem Betrag der Kategorie A gedeckelt ist“, sagt Niedermühlbichler. „Ein Plus bei Kategorie A bedeutet also auch ein Plus bei den Verwaltungshonoraren und damit den Betriebskosten.“

Unverständlich bleibt, warum die Regierung ihren Antrag nur für Kategorie-, Richtwert- und Genossenschaftsmieterinnen und -mieter aufsetzt und rund 425.000 Haushalte im ungeregelten privaten Mietsektor ignoriert. „Just dort, wo aufgrund fehlender gesetzlicher Preisgrenzen die höchsten Nettomieten verlangt werden, wird die Teuerung weiterhin ungebremst durchschlagen“, sagt Elke Hanel-Torsch, Vorsitzende der MVÖ Wien. „Für diese Mieterinnen und Mieter muss eine Lösung her.“

Nicht nachvollziehbar ist für Hanel-Torsch außerdem, warum die Regelungen des Regierungsantrags in die Verfassung kommen sollen: „Während das Menschenrecht auf Wohnen noch immer nicht in unserer Verfassung steht, soll stattdessen das Recht auf jährliche Mieterhöhungen dort einzementiert werden? Wir sind gegen den Verfassungsrang dieser Bestimmungen, weil Verbesserungen dann aufgrund der nötigen Zweidrittelmehrheit kaum mehr möglich sind.“

Die MVÖ fordert daher eine gründliche Überarbeitung des vorliegenden Antrags. „Zurück an den Start und ein ordentliches Paket auf Grundlage unserer Mietpreisbremse schnüren, damit es zu einer echten Verbesserung für Mieterinnen und Mieter kommt“, fordern Niedermühlbichler und Hanel-Torsch.

Mietervereinigung Österreichs

Reichsratsstraße 15, 1010 Wien

Noch keine Beschreibung vorhanden.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Jetzt Bewerten Pressemeldungen Öffentliche Seite

14.05.2024

Artikel

Wohnbau: Viele offene Fragen …

Das angekündigte Wohnbaupaket der Bundesregierung hat in der heimischen Bau- und Immobilienwirtschaft große Hoffnungen geweckt, dass endlich ein wirksames Instrument gegen die Konjunkturflaute gefunden wurde. Aber noch sind viele Details ungeklärt und die kritischen Stimmen werden lauter.

10.05.2024

Artikel

Büroimmobilien – Anpassung an veränderte Marktbedingungen

In der Assetklasse Office gibt es aktuell einige Unsicherheiten durch Umbrüche auf den Märkten, die Konjukturabkühlung oder die allgemeine Zinslandschaft. Gleichzeitig ergeben sich daraus interessante Chancen, da viele Branchenplayer dieses Segment derzeit meiden. Wer sich an das Asset heranwagt, kann entsprechend belohnt werden.

14.05.2024 17:00

Pressemeldung

DenkMalNeo Aktion „Schmuckstück statt Schandfleck“

Bereits zum dritten Mal gibt es von DenkMalNeo die Aktion „Schmuckstück statt Schandfleck“. Teilnehmen können Hinweisgeber, vor allem jedoch private oder öffentliche Eigentümer leerstehender Gebäude, die durch eine Restaurierung vom Schandfleck in ein Schmuckstück verwandelt werden sollen. Die Aktion startet mit dem Städtetag in Wiener Neustadt am 5. Juni 2024. Die Einreichfrist läuft bis 12. Juli 2024.

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    12.09.2023
  • um:
    13:00
  • Lesezeit:
    2 min
  • Aufrufe:
              
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 19/2024

Wir Gratulieren eMentalist zu erreichten 42 Punkten!

eMentalist

Bauernmarkt 10, 1010 Wien

Willkommen bei eMentalist, Ihrem Spezialisten für strategische Konzeption und Beratung bei Digitalisierungsvorhaben. Wir unterstützen Unternehmen verschiedener Branchen dabei, ihre Ziele in der digitalen Transformation zu erreichen.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

DWK DIE WOHNKOMPANIE GmbH

Hohenstaufengasse 6, 1010 Wien

Als österreichischer Bauträger übernimmt DIE WOHNKOMPANIE gerne die Verantwortung für nachhaltige und wertorientierte Wohnprojekte. Der Fokus liegt beim Wohnungsneubau, bei der Quartiersentwicklung und Schaffung neuer Wohnareale. Zu unseren Stärken zählt auch die sensible Einbindung von Bestandsimmobilien.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3

BUWOG Group GmbH

Rathausstraße 1, 1010 Wien

Die BUWOG ist der führende Komplettanbieter am österreichischen Wohnimmobilienmarkt und deckt die gesamte Wertschöpfungskette des Wohnungssektors ab.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Hiring Profil News