Faktencheck: Das kleine 1 x 1 der Wohnungsmieten

Fachverband Immobilien fordert faktenbasierte Detailbetrachtung beim Thema Wohnen – Publizierte Wohnungsmieten von tatsächlichen Mieten oft weit entfernt.

Steigende Preise und die allgemeine Teuerung sind derzeit in aller Munde. Umso wichtiger ist es, in dieser Situation die Fakten und die Realität nicht aus den Augen zu verlieren, fordert Gerald Gollenz, stv. Obmann des Fachverbandes Immobilien in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ): „Man kann sich nur wundern, welche Beträge immer wieder für Wohnungsmieten publiziert werden, die von den tatsächlichen Mieten bei Neuvermietung in der Praxis oft weit entfernt sind. Das ist nicht nur unseriös, sondern gerade in Zeiten wie diesen unverantwortlich, unnötige Sorgen oder gar Panik der Menschen zu schüren.“ 

Michael Pisecky, Fachverbandsobmann-Stv. unterstreicht: „Wir fordern eine faktenbasierte Auseinandersetzung mit dem Thema Wohnen. Es ist unverständlich, warum immer wieder, etwa von Konsumentenschützern und andere Stellen, bei Angaben von Mietpreisen Preisangebote von Immobilienplattformen zugrunde gelegt werden, obwohl allgemein bekannt ist, dass die dort angegebenen Preise vielfach nicht den tatsächlichen Mietpreisen entsprechen. Marktübliche Mieten scheinen auf den Plattformen vielfach nicht auf, da die Wohnungen in sehr kurzer Zeit an vorgemerkte Kunden vermietet werden.“ 

Notwendige Differenzierung fehlt

Der Fachverband weist auf fehlende notwendige Differenzierungen in diversen Erhebungen hin. Statt nach Wohnungstypus, Ausstattung, Größe, Lage und vor allem auch Preisregime nach dem Mietrechtsgesetz zu unterscheiden, werde meist „alles in einen Topf geworfen“. Gollenz: „Oft handelt es sich bei veröffentlichten Beispielen sogar um Pauschalmietzinse, bei denen auch Heizkosten inkludiert sind.“ 

Vor allem die bei der Neuvermietung immer wieder publizierten Beträge seien nicht nachzuvollziehen, sagt Pisecky, denn: „Aufgrund der regen Bautätigkeit gibt es erfreulicherweise in allen Segmenten ein breites Angebot, das auch erheblich auf die Nettomiete drückt. 

Außerdem würden publizierte Studienergebnisse, wie jüngst jene der Arbeiterkammer Wien zum gewerblichen Wohnbau in Wien, zum Teil auf veralteten Ergebnissen basieren (Bsp: Betrachtungszeitraum 2018-21) und einen sehr eingeschränkten Beobachtungsradius von gerade mal 3.000 Wohnungen umfassen, was einen seriösen Vergleich zur derzeitigen Situation unmöglich macht. In der Studie waren auch Wohnungen für die Kurzzeitmiete bzw. Micro-Appartements enthalten, die eine gänzlich andere Zielgruppe haben. Laut aktueller Erhebung des Fachverbandes mit Kooperationspartner Exploreal in Wien, beträgt hingegen die Durchschnittsfläche bei 2022 fertiggestellten Eigentumswohnungen in Wien von 61,8 - österreichweit 71,8 Quadratmeter. Dabei kommen auch Freiflächen mit rd. 10,5 Quadratmeter (in der Bundeshauptstadt) bzw. österreichweit 14 Quadratmeter nicht zu kurz. Österreichweit sind 59,8 Prozent der Eigentumswohnungen (Erstbezug 2022) 3-4 (oder mehr) Zimmer-Wohnungen. In Wien immerhin noch 47,5 Prozent. 

Gollenz und Pisecky: Lösungen statt unseriöser Preisvergleiche 

„Beenden wir unseriöse und unnötige Preisvergleiche, in welchen Landeshauptstädten die Wohnungsmieten angeblich in die Höhe schnellen und damit die Sorgen der Menschen unnötig schüren. Vielmehr sollten wir Lösungen suchen, wie wir die Baukosten wieder senken und damit Neubau und Sanierung weiterhin auf einem guten Niveau halten können. Nur ein ausreichendes Angebot bzw. Investitionen in neue Heizsysteme und Sanierungen, die helfen Energie zu sparen, können einen Beitrag für leistbares Wohnen leisten“, appellieren die Branchenvertreter abschließend.

Wirtschaftskammer Österreich

Wiedner Hauptstraße 63, 1040 Wien

Noch keine Beschreibung vorhanden.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Jetzt Bewerten Pressemeldungen Öffentliche Seite

08.09.2025

Ländliche Baustrukturen als Ressource gegen urbane Wohnungsengpässe

Die wachsende Wohnungsnot in städtischen Regionen steht in starkem Kontrast zum Gebäudebestand auf dem Land, der vielerorts leer steht. Während in Großstädten viele Menschen hohe Mieten für begrenzten Raum akzeptieren, bleiben in ländlichen Gemeinden ganze Anwesen unbewohnt. Dort verlangt das Unterhalten alter Häuser viel Aufwand, die Immobilien verfallen schleichend und erzeugen hohe Kosten, sowohl finanzieller als auch ökologischer Art. Der Fokus sollte sich daher stärker auf den Umgang mit vorhandener Bausubstanz richten, statt auf immer neue Bauprojekte zu setzen.

06.09.2025

WKÖ, Wien Seestadt 3420, NID, ÖRAG – Neues aus den Unternehmen

Im Sommer hat sich einiges getan, und es ist Zeit, wieder einen Blick auf die Personalities der vergangenen Wochen zu werfen: neue Geschäftsführungen, Firmenwechsel und Teamerweiterungen.

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    25.09.2022
  • um:
    09:00
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 36/2025

Wir Gratulieren EHL Immobilien Gruppe zu erreichten 24 Punkten!

EHL Immobilien Gruppe

Prinz-Eugen-Straße 8-10, 1040 Wien

EHL Immobilien ist einer der führenden Immobiliendienstleister Österreichs und auf Gewerbe- und Wohnimmobilien sowie Investment spezialisiert. Das Spektrum reicht von Immobilienvermittlung über Immobilienbewertung, Asset- und Portfolio Management bis zu Market Research und Investmentberatung. Die exklusive Partnerschaft mit dem globalen Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate sichert der EHL-Gruppe ein globales Netzwerk und Markt Know-how in 23Ländern.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

ARE Austrian Real Estate GmbH

Trabrennstraße 2B, 1020 Wien

Mit einem Portfolio von 582 Bestandsliegenschaften und rund 35 Projekten in Entwicklung zählt die ARE Austrian Real Estate zu den größten österreichischen Immobilienunternehmen. Eine ihrer Kernkompetenzen ist die Entwicklung zukunftsweisender Stadtteile und Quartiere mit durchdachter Infrastruktur. Bei der Bewirtschaftung ihres breitgefächertes Portfolio an erstklassigen Büro-Objekten setzt die ARE auf kontinuierliche Bestandsoptimierung und individuelle Nutzungskonzepte mit bestmöglichem Service für ihre Kund*innen. Höchste Nachhaltigkeitsstandards und das Bekenntnis zum Klimaschutz stehen dabei stets im Zentrum des Wirtschaftens.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3