--}}
 

Neue Denkmodelle und Durchstarter auf der FuturePropTech

Durchgängige Lösungen locken die Immobilienwirtschaft in die Proptech-Welt. Die Trägheit des Marktes könnte aber für einige Start-ups ein Grund fürs Scheitern sein.

Die Masse der heimischen Branchenvertreter war nicht anzutreffen bei der FuturePropTech in Wien. Umso bemerkenswerter ist das Engagement einzelner, die sich dem Thema widmen. „Ich gehe bei einem ernst zu nehmenden Proptech davon aus, dass es mein altes Geschäftsmodell demontieren möchte“, sagt Oliver Brichard über sein Engagement bei iDwell. Die Immobilienerfahrung des Gründers sei nicht so entscheidend, wenn das Vertrauen da ist und ein Partner wie er das ohnedies einbringt.

Für Makler Thilo Boerner war die Veranstaltung wichtig, um einen Überblick über die Möglichkeiten in einem sich wandelnden Umfeld zu bekommen: „Die Zahlungsbereitschaft der Kunden ist am Sinken, und der Aufwand wird mehr.“ Um Ressourcen zu sparen und die Kunden trotzdem abzuholen, sei es notwendig, umzudenken.

Schlüsseltechnologien

Marc Gille, der mit Thing-it eine Plattformlösung für die Gebäudenutzung vertreibt, sieht die Komplexität der Branche als hinderlich: „Es gibt viele unterschiedliche Interessen entlang der Wertschöpfungskette.“ Da sei es nicht möglich, Prozesse einfach umzustoßen. Auch wenn ein Mehrwert einer innovativen Lösung evident ist, sei nicht klar, wer diesen am Ende abschöpft. Das richtige Einstiegsszenario ist laut Gille daher der Schlüssel zum Erfolg: „Bei neueren Gebäuden macht es vielleicht keinen Sinn, alles mit Sensoren nachzurüsten, anders als beim Retrofitting.“

Die Trägheit des Marktes

Solcherart Uraltbüros nach vorne zu bringen, das bietet Offezio an, eine Ausgründung der Rhomberg-Gruppe. Per Komplettservice mit Umbau- und Vermietungsstrategie sowie mit App für die Gebäudenutzung soll die Marktfähigkeit von Renovierungsfällen mit einem Schlag gewährleistet sein. Placense ermittelt für Projektentwickler und Vermieter die Standortfrequenz per Handydaten. CEO Dan Gildoni sieht in der Trägheit des Marktes für Start-ups „a la longue“ einen Grund fürs Scheitern: „Die Aufwendungen, die laufen, um das Unternehmen nach oben zu bringen, können es dann auch umbringen.“ Brancheninsider seien daher wichtig, um einen in Phasen der Ungewissheit wieder mitzunehmen. Umgekehrt würden diese am Ende am meisten profitieren, weil sie die Schlüsseltechnologien als Erste nutzen können.

Ultimative Vergleichsinstrumente

Mit einem neuen Produkt speziell für Bauträger versucht man es derzeit bei Checkmyplace. Ein standardisierter digitaler Prozess soll den Vorlauf vereinfachen, indem, ähnlich wie in einem CRM-System, unterschiedliche Daten über Liegenschaften hereingeholt, analysiert und verwaltet werden. Neu am heimischen Markt ist Pricehubble aus der Schweiz.

Das Instrument zur schnellen Preisbestimmung bedient sich diverser Angebotsvergleiche und nutzt maschinelles Lernen über Objekt und Lage, um die Daten valide zu machen. „Nur wer den Marktpreis kennt, kann die Preisspanne festlegen“, sagt Deutschland-Geschäftsführer Christian Crain, der mit dem Produkt Großkunden über die Grenze nach Österreich begleitet. Dank lernender Algorithmen wären Preise auch in die Zukunft abbildbar, und Verwertungsabsichten würden sich damit per Mausklick evaluieren lassen.

Makler im Visier

Ein Geschäftsmodell für Makler hat Pavel Hilman, Gründer von Ready Estate, vorgestellt: „Auf unserer Plattform sind alle Prozesse integriert, um das Geschäft mit Endkunden schnell und problemlos abzuwickeln.“ Das Proptech-Unternehmen mit Standort in London bietet Maklern 70 Prozent Provision beim Abschluss. Wenn auch das Verhältnis den Makler begünstigt, so hat das Unternehmen das Provisionsmodell zu seinen Gunsten gekippt.

Über den Prozess wird verraten, dass der Endkunde über eine App einsteigt und bis zur Transaktion begleitet wird. Das Geschäftsmodell wird aktuell über bedeutende Großstädte ausgebreitet, und auch Wien steht auf der Liste. Das Proptech mit einer deklarierten Bewertung von 25 Millionen englischen Pfund rechnet mit zwölf Millionen Pfund Einnahmen pro Jahr und mehr.

Meistgelesen in den letzten 7 Tagen:

Artikel

24.04.2024 06:00

Walter Senk

Delta, 6B47, CBRE, Otto Immobilien – Neuigkeiten aus den Unternehmen

Das erste Quartal ist um, und in der Immobilienwirtschaft gibt es weiterhin viel Neues in Bezug auf MitarbeiterInnen und Unternehmen. Hier ein kurzer Überblick.

JETZT LESEN
Views: 6580
Lesezeit: 4 min
Likes: 0

Artikel

26.04.2024 06:00

Walter Senk

Alte Häuser, neue Werte

Am Zinshausmarkt wird es wieder spannend, vor allem für InvestorInnen und EigentümerInnen. Für diejenigen, die kaufen wollen, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, für diejenigen die besitzen kann es teilweise recht teuer werden.

JETZT LESEN
Views: 4889
Lesezeit: 4 min
Likes: 0

Artikel

23.04.2024 06:00

Andreas Pfeiler

Die Wohnbaukrise hat den Stammtisch erreicht!

Die Bundesregierung hat ein lang überfälliges Wohnbauprogramm gestartet. Ausschlaggebend dafür war ein Vorschlag der Sozialpartner, der medial aber zu Unrecht auf einen Punkt reduziert und ebenso intensiv wie oberflächlich diskutiert wurde.

JETZT LESEN
Views: 3242
Lesezeit: 2 min
Likes: 1
Geschrieben von:
Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    14.11.2019
  • um:
    06:55
  • Lesezeit:
    3 min
  • Aufrufe:
    247
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Kategorie: Trends

Artikel:471

Auch wenn Immobilien nicht beweglich sind, so sind es doch ihr Umfeld und ihr Innenleben. Viele Trends und Entwicklungen in unserer Welt betreffen entweder direkt oder indirekt die Immobilie. 
Einer der Megatrends des 21. Jahrhundert ist jedenfalls die Digitalisierung. Sie wird massive Veränderungen in unserer Gesellschaft bringen. Natürlich macht sie auch vor Immobilien nicht halt. Der digitalisierte Wandel verändert die Immobilienwelt in einem ungeahnten Ausmaß. Deshalb haben wir dieser digitalen Revolution neben den „Trends“ einen ganz wesentlichen Stellenwert eingeräumt.

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 16/2024

Wir Gratulieren Raiffeisen WohnBau zu erreichten 99 Punkten!

Platz 2

Platz 3