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Immobilienblase 2020 und was der DocuTools Gründer noch erwartet

Matthias Rant ist Präsident des Hauptverbands der allgemein beeideten und gerichtlich zertifizierten Sachverständigen Österreichs. Seine Einschätzung für die kommenden 12 bis 18 Monate ist nicht sehr optimistisch, aber realistisch. Seiner Meinung nach denken viele sehr ähnlich, aber es will keiner die Wahrheit aussprechen.

Wie schätzen Sie 2020 ein?

Rant: Um es prägnant auf den Punkt zu bringen, könnte es passieren, dass sich die Immobilienblase entleert. Die Wirtschaft steht an einem sehr heiklen Punkt, und wenn die Immobilien anfangen, auch nur zehn Prozent nachzugeben, kommen sofort die Banken und wollen eine Nachbesicherung.

Meinen Sie, dass zehn Prozent den Ausschlag geben könnten?

Rant: Es gibt genügend Immobilien, die zu 100 oder 90 Prozent fremdfinanziert sind. Vor allem in Zeiten wie diesen, in denen wie in den letzten Jahren jeder davon ausgeht, dass die Preise weiter steigen werden. Auf jeden Fall können viele von diesen nicht nachbesichert werden, und dann kämen diese Immobilien günstiger auf den Markt, und in so einem Szenario könnten die Preise um bis zu 30 Prozent sinken. Das wird nicht alle Immobilien betreffen, aber die mittleren und natürlich die schlechten Immobilien ohne Planung und Idee.

Ist das nicht zu dramatisch?

Rant: Die fragile Situation im Finanzsystem haben wir schon sehr lange, aber es traut sich keiner, die Wahrheit auszusprechen. Das Finanzsystem ist am Ende, weil die Zentralbanken zu viel Geld drucken. Das Geld geht direkt an die Börse und in Immobilien.

Selbst in großen internationalen Fonds ist dieses Thema – also eine Zeit nach einer massiven Veränderung, die mit Wertbereinigungen bei Immobilien zu tun hat – tabu. Darüber wird nicht gesprochen. Das ist ein Thema, an dem man geflissentlich vorbeigeht.

Aber es wird sich niemand trauen, die Zinsen anzuheben, oder?

Rant: Das stimmt. Denn wer die Zinsen anhebt, ist der Mörder der gesamten Wirtschaft. Und wer will das schon sein?

Gehen wir davon aus, dass niemand die Zinsen anhebt. Was könnte sonst passieren?

Rant: Es ist schwer zu sagen, welches Ereignis einen Abschwung auslösen könnte. Lassen Sie es mich so sagen: Wir haben bei der Weggabelung der wirtschaftlichen und politischen Möglichkeiten den falschen Weg erwischt. Das ist schon länger her, und jetzt kann man nicht mehr zurück, ohne das Gesicht zu verlieren. Aber wir werden zurückmüssen, und der Weg kann sehr lange sein.

Dieser Prozess, den wir gerade erleben und von dem wir alle nicht wissen, wie lange er noch dauert, ist wie ein kochender Topf. Da kommt immer etwas anderes an die Oberfläche, und der Druck wird immer größer.

Gibt es Ihrer Meinung nach eine vernünftige Lösung?

Rant: Hoffentlich wird es eine Lösung geben, die halbwegs verträglich ist. Aber alle Lösungen werden einen Verlust bewirken. Es wird wohl in den nächsten 12 bis 18 Monaten passieren, da der Druck bereits sehr hoch ist.

Jetzt kann man ja sagen, dass so ein Blick in die Zukunft sehr unsicher ist, aber Sie haben sich mit einer Aussage, die Sie vor einem Jahr getätigt haben, nicht geirrt, und die war sehr ungewöhnlich. Erinnern Sie sich?

Rant: Sie meinen die „Friedenskrone“? Ja. Ich habe schon vor einiger Zeit vermutet, nämlich bei der Betrachtung des deutschen Markts, dass eine „Friedenskrone“ kommt, und der erste Schritt ist ja in Berlin mit den Eingriffen in die Mietverträge bereits gemacht. Das hat sich für mich bei den steigenden Mieten bereits abgezeichnet. Man möchte vermeiden, dass die Menschen auf die Straße gehen. Diese Idee wurde jetzt einmal durchexekutiert, und das könnte auch auf andere Städte übergreifen. Der Markt dreht sich durch politische Eingriffe.

Berlin ist in Ihren Augen ein Probelauf?

Rant: Berlin ist an vorderster Stelle, und wenn die deutsche Hauptstadt eine Mietpreisbremse einführt, werden viele darüber nachdenken, ob das nicht auch in ihren Städten sinnvoll ist. Es zeigt sich diese Tendenz ja immer stärker– auch in den Medien wird bereits darüber berichtet.

Aber unabhängig davon hat sich der Wert der Häuser und Wohnungen, die jetzt in Bau sind, bereits geändert. Das ist eine klare Richtungsveränderung am Markt, und die Parameter verschieben sich – es wird sich zeigen, wie sich das auf die Preise auswirken wird.

Die Frage ist, wie sich das weiterentwickelt, und damit komme ich auf Ihre erste Frage zurück.

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  • Erschienen am:
    23.01.2020
  • um:
    06:57
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