--}}
 

Industrie 4.0 und die Immobilienwirtschaft

Enorme technische Veränderungen rollen derzeit auf uns zu. Die Auswirkungen auf Immobilien sind in ihrem Umfang noch gar nicht abzuschätzen– bei der Bewertung von Immobilien ist allerdings die Entwicklung hin zur „Industrie 4.0“ einzukalkulieren.
Wir befinden uns mitten in der vierten industriellen Revolution, oder wie es bei uns heißt: auf dem Weg zur „Industrie 4.0“. Diese Bezeichnung gibt es ausschließlich im deutschsprachigen Raum. Sie geht auf eine Marketingaktion der deutschen IT-Industrie Anfang 2013 zurück, die als „Zukunftsprojekt” von der deutschen Regierung übernommen wurde. Eine genaue, geschweige denn einheitliche Definition für den Begriff „Industrie 4.0“ gibt es nicht.

Ein umfassender Begriff

Während die einen auf den nächsten– also vierten– Schritt in der industriellen Fertigung abzielen, fassen andere den Begriff weiter und meinen damit auch die Kommunikation zwischen Maschinen– „Internet der Dinge“– oder generell die Digitalisierung vieler Lebensbereiche im Sinne einer engen Daten-Vernetzung zwischen Mensch, Maschine, Produkt oder Dienstleistung. Industrie 4.0 ist also ein Paradigmenwechsel nicht nur für die produzierende Industrie, sondern steht auf Grund seiner weitreichenden Thematik im Mittelpunkt vieler Zukunftskonzepte von Unternehmen, Wirtschaft und Politik.

Auflösung herkömmlicher Modelle

Wir wissen noch nicht genau, wie sie sich entfalten wird, aber eines ist klar: Sie ist allumfassend und konzertiert alle Stakeholder des globalen Gemeinwesens, vom öffentlichen über den privaten Sektor bis hin zur akademischen Welt und der Zivilgesellschaft. Es wird notwendig sein, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, denn die alten Wirtschaftsstrukturen werden sich in der digitalen Transformation auflösen.

Immobilie im Wandel

Damit ist aber auch klar, dass Immobilien in diesen maßgeblichen Wandel mit eingeschlossen sind. Die Industrie 4.0 gibt Bedingungen vor, so wie die Fließbandproduktion den Aufbau von Fabrikhallen diktierte oder die erste Welle der Digitalisierung die Anforderungen an Büroflächen verändert hat. Daher stellt sich die Frage: Welche Immobilie wird in den kommenden Jahren diesen Anforderungen gerecht werden? Wie muss eine Immobile gestaltet sein, die diesen Wandel mitmacht, um auch für die Zukunft wettbewerbsfähig zu sein? Kann sich eine Immobilie, die vor zehn oder zwanzig Jahren errichtet wurde, den entsprechenden Gegebenheiten anpassen?

Undenkbares ist denkbar

Es ist schon sehr viel Weitblick notwendig, um den immer schneller laufenden Entwicklungen entgegenzutreten. Immerhin weiß man zum Errichtungszeitpunkt nicht, welche Veränderungen vor uns liegen. Natürlich konnte man dies auch vor 30 oder 40 Jahren nicht, aber die Zeitabstände zwischen den Entwicklungen sind kürzer geworden. Wir sehen heute, dass Bürolösungen, die noch vor zehn Jahren nicht denkbar waren, in die Planung und die Entwürfe von neuen Büroimmobilien einfließen.

Bewertung von Gebäuden

Bei der Bewertung von Immobilien bedeutet der Sprung zur Industrie 4.0 eine enorme Herausforderung an deren Flexibilität, denn der Großteil der Verschiebungen findet innerhalb der Gebäude statt. Räume werden anders genutzt oder nicht mehr gebraucht– es werden neuartige Arbeitsbereiche geschaffen. Betrachtet man, wie vor allem internetaffine Start-ups in den vergangenen Jahren in unkonventionelle Bürolösungen investiert haben, dann gibt das einen Vorgeschmack von dem, was uns erwartet: zum Beispiel die Verschmelzung von Produktions- und Büroflächen.

Neue Anforderungen an das Innere

Schlüsselfunktionen wie Forschung und Entwicklung mit anschließender Prototypen- oder Spezialprodukt-Fertigung werden in den Flächen zusammengeführt. So sind auch unterschiedlichste Nutzungsarten in einem Gebäudekomplex möglich: von Light Industrial über Medizintechnik-Produktion, chemische und physikalische Labors und eventuell auch noch hochwertige Showrooms– alles in Verbindung mit Büroflächen, letztere sowohl mit klassischen Einzel- oder Mehrpersonen-Räumen als auch als Open-Space-Lösung.

Produzierendes Gewerbe kommt zurück

Zudem wird auch das produzierende Gewerbe wieder verstärkt in den Städten und auch in kleineren Gewerbeflächen Einzug halten. Sowohl neue Technologien als auch klassische emissionsfreie Produktionen werden hier zum Tragen kommen. Eine Schneiderei hat ebenso ihre Berechtigung wie eine 3D-Druckerei, die mit der neuesten Technologie ausgestattet ist. In diesem Zusammenhang erweitern sich somit auch die Möglichkeiten von Immobilien, und Flächen, die bis dato nicht vernünftig verwertbar waren, finden jetzt eine neue Verwendung.

Die Industrie 4.0 ist vielfältig und wird auch viele Chancen bieten.

17.09.2025

Zwischen Bewegung und Hoffnung

Investments in Gewerbeimmobilien erfolgen derzeit nur zögerlich. Ein Blick auf den Markt.

16.09.2025

Zukunftswerkstatt Wien 2030: Gemeinsam die Stadtentwicklung neu denken

Die aktuellen Herausforderungen in der Immobilienbranche und im Einzelhandel erfordern innovative Lösungsansätze und vorausschauendes Denken. In diesem Kontext veranstalten RegioPlan und RegioData am 24. September 2025 den Workshop „Wien 2030", der sich mit den Zukunftsperspektiven der Wiener Stadt- und Immobilienlandschaft auseinandersetzt.

Geschrieben von:

Chefredakteur bei

Immobilien Redaktion
Interview-Partner:
Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    21.11.2016
  • um:
    23:44
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Werbung

Kategorie: Trends / Infos

Artikel:524

Auch wenn Immobilien nicht beweglich sind, so sind es doch ihr Umfeld und ihr Innenleben. Viele Trends und Entwicklungen in unserer Welt betreffen entweder direkt oder indirekt die Immobilie. 
Einer der Megatrends des 21. Jahrhundert ist jedenfalls die Digitalisierung. Sie wird massive Veränderungen in unserer Gesellschaft bringen. Natürlich macht sie auch vor Immobilien nicht halt. Der digitalisierte Wandel verändert die Immobilienwelt in einem ungeahnten Ausmaß. Deshalb haben wir dieser digitalen Revolution neben den „Trends“ einen ganz wesentlichen Stellenwert eingeräumt.

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 37/2025

Wir Gratulieren teamneunzehn-Gruppe zu erreichten 20 Punkten!

Platz 2

Immobilienrendite AG

Hollandstraße 14, 1020 Wien

Die Immobilienrendite AG sucht unterbewertete Immobilien, um mit kreativen Lösungen neuen Nutzen für Mieter, Investoren, Banken und Käufer zu schaffen.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3

Otto Immobilien GmbH

Riemergasse 8, 1010 Wien

Seit mehr als 65 Jahren begleiten wir unsere Kund:innen – oft über mehrere Generationen – mit Erfahrung, Engagement und Leidenschaft für unser Handwerk. Heute zählen wir mit unseren Expert:innen und der Partnerschaft mit Knight Frank zu den großen unabhängigen Berater:innen für Vermarktung, Verwaltung und Bewertung von Wohn- und Gewerbeimmobilien – national und international.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News