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Eine innere Berufung

Seit fast zwei Jahrzehnten kümmert sich Georg Slawik mit dem Verein immo-humana darum, dass obdachlose Frauen (mit Kindern) nicht nur eine Wohnung finden, sondern oftmals auch neuen Lebensmut. Das tut er in aller Stille. Mit wenigen Ausnahmen, wie z.B. am 18. Oktober, wenn es ein Charity-Konzert zugunsten des Vereins gibt.

Wann wurde immo-humana gegründet?

Slawik: Das war im Jahr 1997. Die Wohnungsnot für Mütter mit Kindern war zwar noch nicht so groß wie heute, aber groß genug. Es war mir immer ein Anliegen, in dieser Beziehung etwas zu tun. Es ist so etwas wie eine innere Berufung, und der bin ich gefolgt.

Heute ist die Wohnungsnot noch größer?

Slawik: Ja. Früher gab es noch die Substandardwohnungen, und die waren sehr günstig. Die sind sind heute allerdings vom Markt verschwunden. Das ist die eine Seite. Die andere: Es gibt mehr alleinerziehende Mütter mit Kindern, und die Not wird größer. Für mich sind sie die Ärmsten auf dem Wohnungsmarkt. Eine Frau mit zwei möglicherweise noch nicht schulpflichtigen Kindern– was soll die machen? Wenn sie keinen Job hat oder nur einen Halbtagsjob, dann geht sich das mit dem Geld nicht aus: für die Lebenshaltungskosten, für die Schule und die Miete.

Unabhängig davon hat sich ja der Wohnungsmarkt komplett verändert.

Inwiefern?

Slawik: Es ist für einen „normalen“ Wohnungssuchenden schwer genug, eine adäquate Wohnung zu finden, geschweige denn für eine Mutter von zwei Kindern, die ein Schicksalsschlag getroffen hat. Die Frauen, die zu uns kommen, sind durch verschiedene Umstände und Schicksalsschläge in eine Situation geraten, in der sie keine Wohnung haben, und das reißt ihnen den Boden unter den Füßen weg.

Wie helfen Sie?

Slawik: Man muss zu uns kommen, und die Frauen müssen auch mit uns zusammenarbeiten. Wir prüfen dann, wie weit die Betroffene in der Lage ist, so eine Wohnung zu bewirtschaften, und wenn das gegeben ist, dann machen wir uns an die Knochenarbeit. Wir suchen eine Wohnung, und dann muss die Frau auch noch nachbetreut werden– das betrifft zum Beispiel eine einfache Einrichtung oder die entsprechenden Ummeldungen.

Allerdings schaffen es viele Frauen, die zu uns kommen,– mit einer gewissen Unterstützung– ein neues Leben zu beginnen.

Haben Sie noch Kontakt mit den Frauen, denen Sie geholfen haben?

Slawik: Ja natürlich. Sie vergessen uns nicht und besuchen uns nach wie vor, helfen auch mit oder unterstützen uns, wenn wir einen karitativen Event planen wie den Weihnachtsstand auf der Mariahilfer Straße.

Immo-humana gibt es in drei Bundesländern: in Wien, Tirol und Vorarlberg. Warum gerade in diesen?

Slawik: Josef Pittl ist Immobilientreuhänder in Innsbruck und hat ein Jahr nach mir begonnen. Wir haben uns in Linz getroffen, und das war der Beginn von immo-humana Tirol. Karl Grabher hat vor drei Jahren in Hohenems in Vorarlberg begonnen.

Offensichtlich ist der Westen sensibler in diesen Dingen, was aber nicht ausschließt, dass in anderen Bundesländern nicht auch Landesstellen mit Hilfe eines Kollegen oder Organisators gegründet werden können.

Wie kommen Sie zu den Wohnungen?

Slawik: Wir haben uns über die Jahre mühsam ein Netzwerk aufgebaut mit Kollegen und privaten Vermietern, die sich über die Medien bei uns melden und bereit sind, Wohnungen zur Verfügung zu stellen. Wir freuen uns über jeden, der uns in dieser Form unterstützt, wobei ich dazu sagen möchte, dass in den Wohnungen ganz normal Miete bezahlt wird– sie sollte nur relativ günstig sein.

Das Problem liegt oftmals nicht in der Miete, sondern in den Startkosten wie Kaution oder Mietvertragsvergebührungen, aber hier helfen wir auch oft. Daher benötigt immo-humana auch finanzielle Unterstützung, und dafür sind wir sehr dankbar.

Wie kann man Sie unterstützen?

Slawik: Natürlich mit Spenden, aber es gibt, wie bereits erwähnt, am 18. Oktober auch wieder eine Charity-Veranstaltung zu Gunsten von immo-humana (siehe Kasten).

Außerdem sind wir auf der Suche nach einem immo-humana-Haus. Die Finanzierung ist auf 100 Bausteinen aufgebaut, da kann man sich an der Idee und dem Projekt mitbeteiligen, indem man einen Baustein erwirbt. 60% haben wir bereits finanziert.

Das Haus soll letztendlich der Standort sein für unser Büro, Übergangswohnungen, eine Ordination für Frauen, Seminarräume und ein Frauenkaffee.

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Geschrieben von:

Chefredakteur bei

Immobilien Redaktion
Interview-Partner:

Georg Slawik

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    17.09.2015
  • um:
    16:24
  • Lesezeit:
    3 min
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