--}}
 

Investor aus Österreich

Der Tiroler Investor René Benko ist durch den Kauf von Karstadt derzeit in allen Medien, wobei Spekulationen, Wahres und Erfundenes über den Österreicher verbreitet werden. Vor zwei Jahren – in einer etwas ruhigeren Zeit – führte die unabhängige Immobilien-Redaktion ein Interview mit ihm, das hinter die Fassade Benkos blicken ließ und auch Licht auf seine Gedanken und Ideen warf. Unter anderem erklärte er in einem anderen Zusammenhang, warum der Kauf einer Handelskette für ihn eine Option darstellte.

Im Jahr 2000 kaufte er seine ersten beiden Immobilien– zwei Dachböden (einen in Wien, einen in Innsbruck), um diese zu renovieren– „zu einem Zeitpunkt, an dem noch nicht jeder erkannt hatte, dass Penthäuser die luxuriösesten Wohnräume in einer Stadt werden“, so Benko. Als er CEE/SEE den Rücken kehrte, wunderten sich viele, warum er das tat. Letztendlich war es der beste Zeitpunkt. Bei unwiederbringlichen Lagen setzt er auf steigende Werte, und eine dieser Lagen ist das „Goldene U“ in Wien, aus dem er ein eigenes „Goldenes Quartier“ gemacht hat. Benko: „Wenn man Dritte fragt, welche besonderen Eigenschaften mir beigemessen werden, dann gehören dazu sicher das Gespür für das Geschäft und die Gabe, beim Denken keine Zeit zu verlieren. Wenn man das Gespür hat, dann entscheidet man sich intuitiv relativ schnell für das richtige Investment oder dafür, sich rechtzeitig aus einem Investment zurückzuziehen. Wenn man erfolgreich sein will, muss man seine Entscheidungen auch ständig überprüfen und analysieren, damit man die Gesamtperformance bei weiteren Investments verbessern kann– und man darf nicht so überheblich werden zu glauben, alles zu können.“

Eine sinnvolle Investition

Vor zwei Jahren sah Benko das „Kaufhof-Portfolio“ bereits als sinnvolle Investition an, kam aber beim Verkauf der Kaufhaus-Kette nicht zum Zug:

Sie waren in Deutschland auch am Kaufhof-Portfolio interessiert. Das Thema ist zwar jetzt vom Tisch, aber was hat Sie daran gereizt: die Immobilien oder die Handelskette?

Benko: „Beides. Einerseits das Portfolio an Immobilien in erstklassigen deutschen Innenstadtlagen, andererseits aber auch das Potenzial eines etablierten deutschen Warenhauses. Insofern waren wir interessiert, beides zu erwerben: die Immobilien und den operativen Betrieb.“

Aber sind das nicht zwei unterschiedliche Sparten?

Benko: „Jein. Grundsätzlich ist es so, dass das Geschäftsmodell eines Handelsmieters anders ist als das eines Immobilieninvestors, dennoch hat es mit der Immobilie wahnsinnig viel zu tun. Erfolgreicher Handel geht nur im Zusammenhang mit einer ansprechenden Immobilie. Um erfolgreicher Investor einer Handelsimmobilie zu sein, muss man sehr viel vom Handel verstehen, und man muss sich in die Denkstruktur des Retailers hineinversetzen können. Es sind zwei unterschiedliche Geschäftsmodelle, die sich brauchen– der Hauseigentümer den Händler und umgekehrt.“

Jetzt erwirbt Benko das Unternehmen Karstadt. Viele Immobilien, in denen die Kaufhäuser angesiedelt sind, gehören schon ihm. 2011 erwarb er einige Karstadt-Immobilien, Ende 2012 kaufte er für 1,1 Milliarden Euro ein Einzelhandelsportfolio, bestehend aus 17 Warenhäusern, die alle langfristig an Karstadt vermietet sind. Sinnvoll wäre es, die Handelskette Karstadt mit Kaufhof zu einer Warenhaus AG zu fusionieren. Schon der frühere Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen und der Kaufhof-Eigentümer Metro haben über diese Idee Gespräche geführt, zu einer Einigung ist es aber nicht gekommen. Benko würde jetzt einige Trümpfe in der Hand halten– nicht zuletzt auch die Immobilien.

Die Lieblingsimmobilie: das Kaufhaus Tyrol

Dass er in der Lage ist, aus einem kranken Standort ein funktionierendes System zu schaffen, hat er mit dem Kaufhaus Tyrol in Innsbruck bewiesen. Das Kaufhaus war zumindest 2012 seine erklärte Lieblingsimmobilie. „Nicht nur, weil ich nach wie vor ein begeisterter Innsbrucker bin, sondern auch, weil es für mich eine tolle Visitenkarte ist und zeigt, wie man Dinge möglich machen kann, die für unmöglich gehalten wurden und an denen viele vor mir gescheitert sind. Heute bekomme ich mit über fünf Millionen Besuchern im Jahr die Bestätigung, dass wir einfach eine supertolle Handelsimmobilie mit internationaler Architektur in bester Innenstadtlage geschaffen haben. Ich habe über die Jahre viel Zeit und auch persönliches Engagement investiert, und am Ende des Tages wurde das Kaufhaus Tyrol für uns ein großer wirtschaftlicher Erfolg.“

Als ihn die „Unabhängige Immobilien-Redaktion“ im April 2012 fragte, welche Ziele er für die kommenden Jahre habe, antwortete Benko: „Ich habe eine konkrete Vorstellung, wo und wie wir investieren wollen: In den starken europäischen Ländern wie Österreich, Deutschland oder der Schweiz und in besten Innenstadtlagen– es ist aber nicht so, dass wir zwanghaft wachsen müssen. Wir sind ein Unternehmen in privater Hand und unterliegen keinem unnatürlichen Wachstumszwang, sondern können dann investieren, wenn sich attraktive Möglichkeiten auftun.“

18.05.2024

Artikel

Bauherrenmodell – Trends und veränderte Ansprüche der Investoren

Das Bauherrenmodell bleibt weiterhin gefragt, allerdings zeigen sich Veränderungen bei den Ansprüche der Investorinnen und Investoren. Anbieter wie die IFA AG reagieren darauf, wie Vorstand Gunther Hingsammer im Interview erklärt.

16.05.2024

Artikel

Energiegemeinschaften bei PV Anlagen

Energiegemeinschaften bieten eine Vielzahl von Vorteilen, die es ihnen ermöglichen, ein effizientes und nachhaltiges Energiesystem zu schaffen. Diese Vorteile lassen sich in drei Säulen einteilen: Synergieeffekte, smarte Finanzierungen sowie wirtschaftliche und soziale Förderungen. Beginnen wir mit den Synergieeffekten, die durch Energiegemeinschaften entstehen.

14.05.2024

Artikel

Wohnbau: Viele offene Fragen …

Das angekündigte Wohnbaupaket der Bundesregierung hat in der heimischen Bau- und Immobilienwirtschaft große Hoffnungen geweckt, dass endlich ein wirksames Instrument gegen die Konjunkturflaute gefunden wurde. Aber noch sind viele Details ungeklärt und die kritischen Stimmen werden lauter.

Geschrieben von:

Chefredakteur bei

Immobilien Redaktion
Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    21.08.2014
  • um:
    10:26
  • Lesezeit:
    4 min
  • Aufrufe:
              
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Kategorie: Netzwerken

Artikel:109

 Hinter jeder Immobilie stehen Menschen. Sie haben sie erdacht, geplant, entwickelt, gebaut und vermarktet. Auf der unabhängigen Immobilien-Redaktion wollen wir Ihnen ein Netzwerk bieten. 

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 19/2024

Wir Gratulieren eMentalist zu erreichten 42 Punkten!

eMentalist

Bauernmarkt 10, 1010 Wien

Willkommen bei eMentalist, Ihrem Spezialisten für strategische Konzeption und Beratung bei Digitalisierungsvorhaben. Wir unterstützen Unternehmen verschiedener Branchen dabei, ihre Ziele in der digitalen Transformation zu erreichen.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

DWK DIE WOHNKOMPANIE GmbH

Hohenstaufengasse 6, 1010 Wien

Als österreichischer Bauträger übernimmt DIE WOHNKOMPANIE gerne die Verantwortung für nachhaltige und wertorientierte Wohnprojekte. Der Fokus liegt beim Wohnungsneubau, bei der Quartiersentwicklung und Schaffung neuer Wohnareale. Zu unseren Stärken zählt auch die sensible Einbindung von Bestandsimmobilien.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3

BUWOG Group GmbH

Rathausstraße 1, 1010 Wien

Die BUWOG ist der führende Komplettanbieter am österreichischen Wohnimmobilienmarkt und deckt die gesamte Wertschöpfungskette des Wohnungssektors ab.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Hiring Profil News