--}}
 

Eigentümer entlasten!

Nach den Plänen der Regierung stehen dem Gebäudesektor eine Reihe von belastenden Zwangsmaßnahmen zur Reduktion des CO 2-Ausstoßes ins Haus. Es blieb jedoch völlig außer Acht, dass es privaten Hausbesitzer auch finanziell möglich sein muss, die geforderten Maßnahmen umzusetzen. Anstelle der zwangsweisen Verpflichtung zur Umrüstung auf nicht fossile Heizsysteme sollte die Freiwilligkeit im Vordergrund stehen. In diesem Zusammenhang spielen steuerliche Anreize eine wesentliche Rolle, damit EigentümerInnen klimarelevante Maßnahmen überhaupt setzen können. Es darf nicht vergessen werden, dass private VermieterInnen von nahezu allen staatlichen Unterstützungsmaßnahmen während der Pandemie ausgenommen waren und zahlreiche Mietzinsausfälle verkraften mussten.

Der Zeitplan ist knapp

Der Zeitplan für die geplante Weichenstellung in der Energiewende durch Verzicht auf Kohle, Öl und Gas beinhaltet nur scheinbar ausreichend lange Übergangsfristen: Der finale Ausstieg aus Kohle und Öl ist bis 2035 vorgesehen, doch muss schon im Jahr 2022 beim Ersatz einer Kohle- oder Ölheizung zu einem klimafreundlichen Heizsystem gewechselt werden. Ab 2025 sind Kohle- und Ölkessel im Bestand, die ein bestimmtes Alter erreicht haben, auszutauschen und zwar auch dann, wenn diese noch völlig funktionsfähig sind. Ähnlich gestaltet sich der Ausstieg aus fossilem Gas, der zwar bis 2040 erfolgen soll, aber analog zum Stufenplan für Kohle und Öl ab dem Jahr 2025 ein Einbauverbot von Gasheizsystemen in Neubauten enthält. Der Umstieg von Öl auf Gas macht unter diesem Gesichtspunkt wenig Sinn. Zu bedenken ist, dass es nicht überall vernünftige Alternativen zu Öl und Gas gibt.

Große Betroffenheit

In Österreich heizen schätzungsweise über 500.000 Haushalte mit Öl und 1 Million Haushalte mit Gas. Der skizzierte Ausstieg aus fossilen Energieträgern hat aber nicht nur für VermieterInnen schwerwiegende Folgen, sondern es geht um jede Immobilie, egal ob Eigentumswohnung, Einfamilienhaus oder Mehrparteienhaus.

Fast 60 % der ÖsterreicherInnen leben im Eigentum und sind für den Erhalt ihres Besitzes verantwortlich. Wer mit in die Jahre gekommenen Ölheizungen heizt, ist in der Regel nicht reich. Der Umstieg auf ein anderes Heizungssystem kann teuer kommen. Es geht dabei nicht bloß um einen Kesseltausch, es müssen neue Leitungen gelegt, Heizkörper installiert oder ein bestehender Tank entfernt werden. Anders ist die Situation bei einem Haus, das dem Stand der Technik entspricht. Hier ist der Einsatz moderner Heizungssysteme leichter zu bewerkstelligen.

Die Regelungen treffen vor allem junge Familien, die gerade eine Immobilie erworben haben und dann viel Geld in die Umrüstung eines neuen Heizsystems einsetzen müssen. Aber auch ältere Menschen, die zwar im Eigentum zu leben, gleichzeitig aber mit einer bescheidenen Pension auskommen müssen, können durch derartige Zwangsmaßnahmen leicht finanziell überbelastet werden.

Die Profiteure

EigentümerInnen, die ihr Objekt vermieten, sind mit einem streng regulierten Wohnrecht und entsprechend bescheidenen Mieteinnahmen konfrontiert. Darüber hinaus hatten die mit der Steuerreform 2015 eingeführte Verlängerung der Abschreibungsdauer und andere Maßnahmen negative Auswirkungen auf Investitionen in den Hausbestand zur Folge.

Schließlich hat die Corona-Krise tiefe Spuren hinterlassen. Während der Pandemie ist das wirtschaftliche Risiko der Krise an den EigentümerInnen und privaten VermieterInnen hängen geblieben. Diese waren von nahezu allen staatlichen Unterstützungsmaßnahmen ausgenommen und mussten zahlreiche Mietzinsausfälle bei fortlaufender Bestreitung der laufenden Kosten verkraften.

Die aktuellen Zwangsmaßnahmen sind nicht nur abzulehnen, sie kommen auch zur Unzeit.

Anreize und Freiwilligkeit

Wir haben es aktuell mit der schwersten Wirtschaftskrise der Zweiten Republik zu tun, in der viele Menschen Einkommenseinbußen verkraften müssen oder ihre Arbeit verloren haben. CO-2 Vermeidung kostet viel Geld, das auf irgendeine Weise erwirtschaftet werden muss. Es ist naiv, so zu tun, als gäbe es keine Krise. Das sture Abarbeiten des Regierungsprogramms aus der Zeit vor Corona ist fern jeder Realität.

Egal ob Fenstertausch, thermische Sanierung oder Heizkesseltausch: Es müssen faire und technisch machbare Bedingungen geschaffen werden, die auch finanzierbar sind. Dafür sind neben Freiwilligkeit einfach gestaltete Unterstützungen, die nicht mit einschränkenden Auflagen verbunden sind, notwendig. Vor allem aber sind steuerliche Anreize nötig, um Investitionen auszulösen.

Verhältnismäßigkeit

Von wesentlicher Bedeutung ist aber auch die Prüfung, ob und inwieweit der gewaltige Aufwand den Nutzen überhaupt lohnt. Es wäre eine schlechte Strategie, aus reiner Ideologie eine grüne Transformation in die Wege zu leiten, ohne irgendwelche global messbaren Auswirkungen zu bewirken. Ökologische Maßnahmen müssen daher nicht nur technisch, sondern auch finanziell machbar und im Vergleich zu den potenziellen Energieeinsparungen verhältnismäßig sein, damit weiterhin privates Eigentum, auch für die nachfolgenden Generationen, möglich ist.

11.09.2025

REIWAG erneut als Leitbetrieb Austria zertifiziert – Ein Zeichen nachhaltiger Unternehmensführung

Die erneute Zertifizierung als Leitbetrieb Austria unterstreicht die herausragende Position der REIWAG Facility Services GmbH in der österreichischen Wirtschaftslandschaft. Diese Auszeichnung, die nur an maximal 200 Unternehmen in Österreich vergeben wird, bestätigt einmal mehr den nachhaltigen Unternehmenserfolg und die vorbildliche Unternehmenskultur des Facility-Service-Spezialisten.

08.09.2025

Ländliche Baustrukturen als Ressource gegen urbane Wohnungsengpässe

Die wachsende Wohnungsnot in städtischen Regionen steht in starkem Kontrast zum Gebäudebestand auf dem Land, der vielerorts leer steht. Während in Großstädten viele Menschen hohe Mieten für begrenzten Raum akzeptieren, bleiben in ländlichen Gemeinden ganze Anwesen unbewohnt. Dort verlangt das Unterhalten alter Häuser viel Aufwand, die Immobilien verfallen schleichend und erzeugen hohe Kosten, sowohl finanzieller als auch ökologischer Art. Der Fokus sollte sich daher stärker auf den Umgang mit vorhandener Bausubstanz richten, statt auf immer neue Bauprojekte zu setzen.

Geschrieben von:
Interview-Partner:
Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    24.06.2021
  • um:
    07:00
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Werbung

Kategorie: Inland

Artikel:934

Die vielfältigen Inhalte unser Artikel und Videos befassen sich mit der Immobilienmarktentwicklung in Österreich und geben gemeinsam mit den relevanten Branchennews einen aktuellen Überblick. Allerdings werfen wir auch einen Blick in die Zukunft der einzelnen Assets. 
Mit diesem Blick in die Zukunft garantieren wir allen Lesern und Leserinnen, bei den entscheidenden Entwicklungen vorne dabei zu sein. Wir denken oft schon über Themen nach, die andere noch gar nicht als solche erkannt haben und greifen Entwicklungen auf, bevor sie sich am Markt etabliert haben.

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 36/2025

Wir Gratulieren EHL Immobilien Gruppe zu erreichten 24 Punkten!

EHL Immobilien Gruppe

Prinz-Eugen-Straße 8-10, 1040 Wien

EHL Immobilien ist einer der führenden Immobiliendienstleister Österreichs und auf Gewerbe- und Wohnimmobilien sowie Investment spezialisiert. Das Spektrum reicht von Immobilienvermittlung über Immobilienbewertung, Asset- und Portfolio Management bis zu Market Research und Investmentberatung. Die exklusive Partnerschaft mit dem globalen Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate sichert der EHL-Gruppe ein globales Netzwerk und Markt Know-how in 23Ländern.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

ARE Austrian Real Estate GmbH

Trabrennstraße 2B, 1020 Wien

Mit einem Portfolio von 582 Bestandsliegenschaften und rund 35 Projekten in Entwicklung zählt die ARE Austrian Real Estate zu den größten österreichischen Immobilienunternehmen. Eine ihrer Kernkompetenzen ist die Entwicklung zukunftsweisender Stadtteile und Quartiere mit durchdachter Infrastruktur. Bei der Bewirtschaftung ihres breitgefächertes Portfolio an erstklassigen Büro-Objekten setzt die ARE auf kontinuierliche Bestandsoptimierung und individuelle Nutzungskonzepte mit bestmöglichem Service für ihre Kund*innen. Höchste Nachhaltigkeitsstandards und das Bekenntnis zum Klimaschutz stehen dabei stets im Zentrum des Wirtschaftens.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3